Das Abschiednehmen von Chios war dann doch so emotional, wie befürchtet. Man verlässt wieder einmal einen Ort, den man lieb gewonnen hat. Einen besonderen Platz, in dem man sich eingerichtet hat, alles Unbekannte verschwunden ist und man sich behütet, ja fast zu Hause fühlt. Sébastien – ein französicher Segler und Lebenskünstler – begleitete mich noch zum Hafen und verabschiedete mich mit einem griechischen Bier.
Nach einer ruhigen Überfahrt, bei der ich ein stilles Eck ohne nennenswerten Publikumsverkehr für meine Isomatte und den Schlafsack gefunden hatte, kam heute Morgen Piräus in Sicht. Endlich wieder unterwegs sein – irgendwie hatte dieses Gefühl dann doch gefehlt. Eine nicht bezeichnete Straßensperre in Verbindung mit einer demontierten Brücke über den Kanal von Korinth und fehlerhafte Karten in meinem Navi ließen die geplante Tagesetappe deutlich länger werden.
Doch wie heißt es so schön: Wer Umwege macht, hat die bessere Ortskenntnis.